Aus der Heimat Nummer 19 Seite 2

http://georg.winkens.free.fr/giulio/19-0002.jpg

Titel

Aus der Heimat Nummer 19 Seite 2

Beschreibung

Häng; über die leuchtende Pracht im äenith; bis zu dem einzigartigen Violett beim späten Sonnenuntergang; erlebt; erschaut man eine wahre Farbensymphonie. Sachlich nüchtern; gesprochen; könnte man sagen: „Alle Farben der deutschen Farbnormkarte schaut man". Ueber die weite Wasserfläche spielt der Blick hin und findet seine Begrenzung in einem weit und breit hingelagerten Pergmassiv. Ganz weit im Hintergrund heben sich Bergkuppeln ab; die die zweitausender Grenze wohl überschreiten. Die Spitzen davon sind noch schneebedeckt. Das sieht so aus als ob Mutti-den Sonntagskuchen „rationiert" überzuckert hätte. Im weiter? Bogen spannen sich die Bergzüge von Nord nach Süd und schneiden mit dem Hang; auf dem unsere Wache liegt; wie ein Oval ineinander. Wie ein bunt panierter „Seelerwecken" kommt mir das vor. Der südliche Ausschnitt zeigt die viertgrößte Stadt dieses Landes. Sie liegt aber so weit ab; daß sich die Häuser wie eingerillte Kerben ausnehmen. Nordseits; weit verstreut einige norwegische Bauernhöfe. Das also ist das Blickfeld; das uns unser Postenbereich schenkt. Langsam; gemessenen Schrittes — Landserschritt heißts in unserer Sprache — schreiten wir auf und ab. Jeden Stein; jedes Blümelein; ja jede.Knospe; möchte man fast sagen; kennt man. Auf so einsamer Wache; da wird man wieder so recht naturverbunden. -Mit freudigem Interesse verfolgte ich da die Entwicklung der zarten Knospen an den sich immer leicht im Winde wiegenden jungen Birken. Solche Beobachtungen; die lenken nicht ab von der eigentlichen Dienstaufgabe; inr Gegenteil; man kommt über stumpfsinnige Grübeleien hinweg und kann sich im Erleben der Natur immer neu auf seine Aufgabe konzentrieren. Dieses Vertrautsein; bezw. Bertrautwerden mit der Natur; den Naturerscheinungen ist ein beglückendes Geschehen. -/. Und wie man mit der Natur verbunden wird; so auch . mit dem bescheidenen Leben; welches sich rund um den Postenbereich abspielt. Es ist nicht viel was sich in dieser Einsamkeit tut; und doch; es ist unser Paradies geworden. Wenn man im regelmäßigen Turnus die einzelnen Wachzeiten einigemal'durchgestanden; dann weiß man darum Bescheid. Da fährt z. B. regelmäßig ein derbknochiger Bauer „Melk" vorbei. Der Omnibus kommt fahrplanmäßig und da sieht man immer die gleichen Leute sitzen; so als ob sie ihren Stammplatz hätten. Ja; und dank weiß man -genau; 7.35 Uhr kommt jenes blitzsaubere; dunkelblonde; stolze Mädel; immer pickfein angezogen; schnellfüßig vorbei und 7.55 kommt; gerade noch vor der Ablösung; jenes rotblonde Mädel mit seinem frischen; pauspackigen; zum... ein; wir sind ja stramm verheiratet; Gesichtlein; mit dem Fahrrad vorbei; - — —!' ch Daß sich da unser Gesicht; mehr aufklärt; als wepn ein Wachoorgesetzter zur Kontrolle kommt; ist nicht nur klar; sondern auch soldatisch verständlich; zu mindestens begreiflich. Im übrigen aber haben wir den Schreck vor Wach-vorgesetzten längst verloren. Wer seine Pflicht erfüllt; der findet hier sogar; daß solch eine Kontrolle in der Einsamkeit nur die Verbindung herstellt mit allen übrigen Kameraden; die ebenso einsam irgendwo draußen stehen und Wache halten. Im steten Kreislauf trollt der Dienst einer Dauerwache; wie das Ticken einer Uhr dahin. Und doch; es ist nicht eintönig; dann nicht; wenn man die Erfüllung; des Dienstes mit den kleinen Geschehnissen um den Postenbereich und mit dem beglückend stillen Erschauen der Natur zur Einheit; zum Erleben werden läßt. Das ist das Leben des unbekannten Soldaten; der irgendwo im Lande der Fjorde auf einsamer Wache steht. ?Soldat Karl Eichner. Aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Altenerding Todesfälle. Gestorben ist im 28. Lebensjahre Fräulein Lern Herzog von hier; nach langer schwerer Krankheit. Arbeitskameradinnen und Betriebsführung legten am Grabe einen prächtigen Kranz nieder. — Ebenfalls nach längerer schwerer Krankheit ist im 56. Lebensjahre Frau Maria Schollwöck von Klettham gestorben. Viele Bekannte gaben - ihr das letzte Geleite. Im Friedhof Altenerding wurde beerdigt Frau Klara Kollmannsberger; Obermüllerswitwe. Sie wohnte zuletzt bei ihrer Tochter in Füssen und erreichte ein Alter von 60 Jahren. Silberhochzeit. Das 25jährige Ehejubiläum konnte der Automechanikermeister Reuther mit seiner Gattin Maria; wohnhaftem Altenerding; bei bester Gesundheit feiern. Sieben Kinder sind diesem glücklichen Eheleben entsprossen. Den Heldentod starb ein Sportler. Einen schweren Verlust haben unsere Sportler erlitten. Ein aktiver Spieler ihrer ersten Mannschaft; Gefr. Karl Mühlberger aus Erding; hat im Osten sein junges Leben für Führer; Volk und Vaterland gegeben. Ein echter Sportler und ganzer Kamerad wurde hier aus unseren Reihen gerissen. Wie freute er sich in seinen Briefen auf den Kameradenkreis nach dem Kriege und wie sorgte er sich; ob alle Kameraden; die gleich ihm an der Front stehen; immer glücklich durchgekommen sind. Die Sportler werden auch ihren Kameraden Karl nicht vergessen. Weiter erreichte die Sportler die Nachricht; daß ihr Kamerad Gefr. Brenninger Balthasar im Osten schwer verwundet wurde. Inzwischen ist leichte Besserung eingetreten; die wir unserem Hausl von Herzen wünschen. Durch einen Granatsplitter wurde schwer verwundet unser Sportkamerad Gest. Mühlbauer Fritz. Auch ihm mün- schen wir baldige Wiederherstellung. Aus dem Lazarett konnten in letzter Zeit entlassen werden die Sportkameraden Schränk Hans (Vehnenentzünd-ung); Zehetmeier Joses (Unterschenkelbruch); Gaigl Korb.; Seiler Josef. Auf Urlaub weilten in der Heimat die Sportkameraden Zehetmaier Josef; Gaigl Korb-; Huber Hans; Stimmer IM; Schwarzenbeck Hans; Schraufstetter Georg. — Weiter: Oberpriller Isidor; Mai er Jakob und Wintermeier Karl.' !; v ' 2

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

09/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

266

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 19 Seite 2,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3047.

Embed

Copy the code below into your web page