Aus der Heimat Nummer 20 Seite 10

Aus der Heimat Nummer 20 Seite 10

schreit er; „ich hab drei Säue zum wiegen; mach schnell; mir pressierts". „Wem mas glei ham" sagt der Damerl; „so; da hast deine Waagzettel". Die Säu nauf und dahin gings wie der Blitz. „Bauer"; schreit der Peter; „da hast deine Säu; raus damit; i muaß glei wieder furt." „Ja"; sagt der Bauer; „i hab gmoant; i kriag drei Säu; da- sand ja bloß zwoa drin." „Mach halt deine Augen auf"; sagt der Peter; „na fragst de dritt scho"; „Schau halt selber her"; sagt der Bauer. Peters sonst rundes Gesicht wurde reichlich lang als er in die Kiste sah. „Teifi; Teisi"; sagt er; „wie kommt denn dös; i hab doch 3 Stück wiegen lassen und jetzt sinds nur noch zwei und die Kiste war zu. Ich werde doch nicht eine in der Waage gelassen haben." Fort zur Waage. „Damerl"; schreit er; „i glaub; es is vo mir no a Sau däin." „Freilich"; sagt derselbe; „is so. Dir hats pressiert; daß'd mit de Zwoa glei davo bist." „No ja"; moant der Peter; „die Hauptfach is; daß mas wieda ham. Wüh Efel." Derselbe wär aber; wahrscheinlich durch has schnelle hin- und herfahren; in sehr schlechter Laune. Er ging statt vorwärts; rückwärts; schlug auch daß die Fetzen flogen; schließlich siel der Wagen um; dann der Esel und zuletzt der Peter. Sie kugelten einige Zeit am Boden rum; Peter gab dem Esel gute Worte; sie kennen einander ja schon lange; sind alte Jahrgänge 1875er und die Sache kam wieder ins rechte Geleise; so daß der Bauer in kurzer Zeit seine dritte Sau erhielt. Gerade vor Redaktionsschluß erfahre ich von sonst zuverlässiger Quelle; daß der hiesige Gemeinderat beschloßen hat; die Straße; welche zu Peters Behausung führt; schon zu seinen Lebzeiten „Kyrrer-Petee-Straße" zu benennen. Verdient hätts der Peter scho. Heil Hitler! .Euer; Heimatberichter. . - . O Ortsgruppe Langenpreising Liebe Kameraden! Während draußen auf den Mooswiesen unter dem Rasseln der Mähmaschinen und unter dem Zischen der Sensen das letzte Grummet fällt; schreibe ich in meiner schon etwas Kühler werdenden Redaktionsstube diese Zeilen an Euch. Vor mir hängt eine Karte vom östlichen Kriegsschauplatz und man kann beim Anblick derselben es kaum ermessen; daß Ihr schon so weit in „das gelobte Land der Arbeiter und Bauern" vorgedrungen seid. Aus Euren Feldpostbriefen-erfahren wir; wje es in Wirklichkeit in diesem Sowjet-Paradies aussieht; wie herrlich und schön ist doch dagegen unser Deutsches Vaterland; das ich jedem von Euch wünsche; daß er es wieder gesund und frisch wiedersehen darf. " Soeben wollte ich meinen Bericht mit den Neuankömmlingen beginnen; da klopft es an der Tür und herein tritt der Gefreite Hans Steiner; unser Wenacherhansl; soeben frisch aus Kreta angekommen. Nun Kameraden! Entschuldigt schon gell; wenn ich meinen Bericht etwas unterbreche. Ihr wißt ja; daß ich nicht neugierig bin; aber alles wisien möchte; denn ich brauche Stoff für die Frontzeitung. Und so erzählt mir nun der „Hansl" von allem. was er mitgebracht hat; von Land und Leuten dort unten im Süden; und von der großen Hitze; die dort in diesen Breitengraden herrscht; ja Kameraden; da unten ist es so heiß; daß wir mitten in unserem Gespräch zu schwitzen anfangen und einen Riesendurst bekommen. Und auch mein Gegenüber sagt; er freue sich direkt auf eine frische Maß „Paulaner" nach dieser großen Hitze. Ich glaubs ihm sicher!. Aber doch endlich zur Sache. Angekommen sind bei dem Müller; Korbinian Lechner in Pottenau eine „Hedwig Ursula" und bei dem Unter- » offizier Reikr Albert ein Rekrut Jahrgang 1941 namens „Albert Josef". Lang hat er braucht; aber jetzt hängt er do drinn im Kastl; nämlich der Gastwirtssohn Johann Stadler von hier und die Gastwirtstochter - Rosa Etadler von Niederstraubing. Außerdem ist noch aufgeboten die Gastwirtstochter Mohr Anna von Rosenau und der Gastwirt Kellerer von hier. Gestorben; ist nach längerer heimtückischer Krankheit die Bauersfrau Daschinger Barbara; Schlachtenmüllerin von Pottenau. Befördert wurden: der Uffz. Pflügler Josef zum Feld-webel; zu Obergefreiten die Gefr. Roth Johann; Blumoser Sebastian; Lainer Nikolaus; alle aus Langenpreising; Isi-dör Meier; Heislmeier Thomas; Neumekr Stefan aus Zustorf; Neumeier Sebastian und Hellinger Josef vo» Hinterholzhausen. Zu Gefreiten wurden befördert die Brüder Deimel Paul und Deimel Peter; Leitsch Johann; Steiner-Andreas aus Langenpreising. Kistlcr Georg; Meier Georg; Selmeier Bartl und Selmeier Josef aus Zustorf. Mit dem EK. II wurde ausgezeichnet der Gefreite Böhmisch Franz von Borderholzhausen. Zu allen Beförderungen und Auszeichnungen gratulieren wir herzlichst. Den Weg zur Kaserne hat wieder angetreten unser Fleischbeschauer; da „Girgl". Na; hoffentlich reicht uns jetzt das Kontingent aus. Das Summen der Dreschmaschinen erfüllt wieder unser Dorf. Langsam füllen sich die Säcke mit dem köstlichen Körnersegen; der für die Ernährung unseres Volkes so notwendig ist. Leider ist bei einigen Landwirten der Ertrag nicht so hoch; da am 12. 8. 41 ein Hagelschlag über unsere Flur hinweggegangen ist. Auf Urlaub ist inzwischen noch eingetroffen der Gefreite Hans Leitsch; der von seiner Verwundung wieder chweit hergestellt ist. Wir wünschen ihm gute Erholung. Am Sonntag; den 7. 9. fand im Gasthaus zum Oberwirt eine gut beachte Gemeindeversammlung statt. Bürgermeister Six gao über die schwebenden Fragen; besonders über die Verbrauchslenkung in leicht verständlicher Weise Ausschluß. Unsere Gedanken sind stets bei Euch; die Heimat grüßt Euch herzlichst. Heil Hitler! -Der Heimatberichter. Ortsgruppe Lengdorf Meine lieben Frontkameraden! Das Leben geht in unserem Heimatdörfchen friedlich weiter; während Ihr an der Ostfront und in allen Himmelsrichtungen Europas Weltgeschichte macht. Nur selten läßt sich einmal wieder ein Urlauber blicken; unaufhörlich bleibt Ihr am Feind; bis Ihr die Gefahr für Eure deutsche Heimat gebannt habt. Mit stolzer Genugtuung ver-solgen wir alltäglich Eure Heldentaten in den Heeresberichten und Sondermeldungen und namentlich auch die Schul 10

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

10/1941

Zeitschrift

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