Aus der Heimat Nummer 23 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 23 Seite 3

Beschreibung

es ist eben schon daran gedacht; daß wir hernach automatisch telefonieren werden. Die Banken senken den Hypotheken-zinsfuß einheitlich auf 4;5 vom Hundert. Wer eine Hypothek daheim auf dem Anwesen hat; der kann um ein halbes Prozent geruhsamer an den Jahreswechsel denken; der zumeist die Zinsrechnung bringt. Der Goldbrunner Postschaffner hat mit seinem Eheweib die Fünfundzwanzigjährige gefeiert. Die Gstanzeln hat er sich in vorgerückter Stunde wahrscheinlich selber gesungen; denn das kann niemand so gut wie er. Der Bua hat ihm durch den Belgrader jungen Wachtposten die Glückwünsche sagen lassen. Und grad schön wars. Frau Anna Mitterhofer (wenn wir sagen „Die Mutter vom Babist"; dann weiß jeder; um welche Frau Mitterhofer es sich handelt) hat den siebzigsten Geburtstag gefeiert; gesund und frisch und recht rieglsam beinand auf ihre siebzig Jahre. Frau Magdalena Schreier hat sogar schon den 76. Geburtstag hinter sich und ihn im Kreis der Ihren gut gefeiert. Der Wesner Konditor gibts billiger. Der ist mit 65 zufrieden. Er hat aber auch noch ein Gangwerk beinand wie ein Iunger. Das macht der deutsche Sang — ein Leben lang. Wir gratulieren allen Jubilaren herzlichst; auch gleich in Eurem Namen. Der Stürzer Toni ist heuer im Sommer gestorben; das wißt Ihr ja. Dem Toni seine Schwester; die Fanny; hat jetzt die Gastwirtschaft verkauft an Hans Springer. Der Springer wird jetzt ein Wirt; und der Eichner Peter hat sich für Rennpferde und anderes Vieh ein landwirtschaftliches Fundament der Ernährung geschaffen; indem er beim Springer gekauft hat. Eigener Herd ist Goldes wert; und eine eigene Oekonomie ist zur Markenzeit auch nicht von der Hand zu weisen. Da kann man sich selber seine Pellkartoffeln bauen. Wir haben uns ja daheim dreimal in der Woche auf Pellkartoffel umgestellt (wenn wir im Wirtshaus essen — aber wir ^«1 daheim; wo wir von Kindheit an schon Pellkartoffel gegessen haben). Pellkar-toffel — das sind solche in der Montur. Es ist eben jetzt eine Zeit; wo alles in der Montur steckt; und wer einmal drin steckt; kommt nicht so leicht wieder heraus; nicht einmal die Erdäpfel. Wir; die wir daheim sind und nicht in der Montur stecken; haben alles drangesetzt; um zur Weihnachtszeit für Euch zu backen und zu schicken; bis die Post uns den Dienst aufgesagt hat. Am 4. Januar macht sie wieder auf; dann starten auch bald die ersten Packl an Euch wieder. ; Der Schmederer Hans hat in Bad Tölz das Geschäft von I. B. Kurzmiller gekauft. Aus dem Haus Kurzmiller stammt die Apothekerswitwe Frau Herterich in Dorfen. Bon der Iugend: Die Hamburger Mädel sind weg; wieder heim an die Alster. Unsere Jugend; insonderheit die Buben; haben sich pfundig eingesetzt bei der VDA-Schulsammlung und erst recht bei der Reichsstraßensammlung. Sind Mordskerl; die Buben; und haben einMords-ergebnis zusammengebracht. An den Tagen vor Weihnachten hat das WHW zahlreiche Männer und Frauen aus dem Ortsgruppengebiet beschert. Die Leistungen wurden in Geldwert gegeben; und zwar sehr schöne Beträge. Die Kinder der Betreuten aber haben Spielzeug bekommen. Und dies wiederum hat zu einem wesentlichen Teil die Jugend in langen; schönen Ba-stelstunden hergestellt. Die ganz kleine War' hat sich im Kindergarten bescheren lassen; es war ein fröhlicher Betrieb bei den kleinen Wuzzerln; die sich keine Minute lang still halten können. Ietzt noch etwas ganz anderes: von da und dort haben wir über Auszeichnungen erfahren; aber wir glauben; daß es in Wirklichkeit noch viel mehr sein werden. Der Wachtmeister Iosef Dörr ist mit dem EK. II ausgezeichnet worden; ebenso der Gefreite Willi Gruber; der Odergefreite Karl Hafner und der Unteroffizier Richard Harpf. Der Nußer-walter ist mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet worden. Wir gratulieren allen! Aus Moosburg ist die Nachricht gekommen; daß im Alter von 81 Iahren die Kaufmannswitwe K. Heiling-brunner gestorben ist; eine geborene Dorfnerin; Schwester des Glasermeisters Vogl. Hier ist im Krankenhaus der Bauer Karl Huber von Schmidham gestorben. Desgleichen der Bauer Iakob Bauer von Haidvocking und der Wagnermeister Georg Wagner von Hausmehring. Die ernstesten Nachrichten sind jene; die von der Front zu uns kommen. Der Soldat in einem Landesschiitzen-bataillon Alois Bauer von Dorfen (am Herzoggraben) ist in einem Lazarett im Osten gestorben; am 4. Dezember. Er entstammt einer rechten deutschen Soldatenfamilie; einer seiner Brüder ist im Weltkrieg bereits gefallen. In den schweren Kämpfen zu Beginn des Winters hat der Güt-lerssohn Stefan Untergehrer von Gmain den Heldentod erlitten. Ein braver; rechtschaffener Bursch; lange Iahre Dienstknecht in Arnstorf. Die Familie Schrallhammer hat die zweite Todesnachricht innerhalb einer Woche erhalten: ihr Erziehungssohn Johann Schrallhammer; Feldwebel; Jn-haber des Panzersturmabzeichens; des EKö II und I und des Verwundetenabzeichens; erlag am 2. November seinen schweren Verletzungen. Tiefer und nachdrücklicher als alles erinnern uns diese herben Nachrichten an Euch. Und gerade diese Botschaften reißen uns heraus aus dem Daheim; so daß wir wirklich nur noch bei Euch sein können im Denken und in bindender; verpflichtender Zusammengehörigkeit. Ortsgruppe Eitting Liebe Frontkämpfer! Nicht genug danken kann Euch die Heimat an der Wende des Jahres für Eure großen Taten; was liegt doch alles an Strapazen und Entbehrun-gen hinter Euch. Unser besonderer Dank gilt aber auch den Helden unserer Ortsgruppe; die Ihr Leben gaben für den Bestand des Reiches; sie werden nie vergessen sein; in stolzer Trauer gedenken wir Ihrer. Nun beginnt ein neues Jahr; Euch allen wünscht der Ortsgruppenleiter und alle Volksgenossen weiterhin Glück; bleibt gesund und wohlauf; unsere Gedanken begleiten Euch auch in der kommenden Feit; wir geloben; Jeder an seinem Platze mitzukämpfen bis zum glorreichen Siege über unsere Feinde. Meinen persönlichen Dank; liebe Kameraden; möchte ich Euch abstatten für all die lieben Zuschriften; es freut mich immer ganz besonders; wenn Eure Zeilen von der Freude berichten; die Euch die Heimatzeitung bereitet. Nun aber auch zugleich eine Bitte: teilt mir rechtzeitig jede Veränderung Eurer Anschrift oder Feldpostnummer mit; teilt mir ferner mit; wenn Ihr befördert oder ausgezeichnet werdet; auch sonstige Vorkommnisse wie z. B. Verwundungen usw. bitte ich zu berichten. Meine Adresse ist Euch ja bekannt: Heimatberichter der Ortsgruppe Eitting; Post Erding. Also vergeht nichts und ich will mir Mühe geben alles „Neue" aus unserer Ortsgruppe weiterhin zu berichten. Extra noch Allen ein recht gutes Neujahr 1942! Und nun; was gibt es diesmal zu berichten? Wieder haben zwei Helden in Sowjetrußland ihr Leben für Volk und Führer geopfert: Wiester Iosef von Eitting ist am 30. Oktober bei den schweren Kämpfen im Osten 3

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

329

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 23 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 14. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3110.

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