Aus der Heimat Nummer 23 Seite 5

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Titel

Aus der Heimat Nummer 23 Seite 5

Beschreibung

Lastwagen Überholen wollte; durch Ausgleiten des Motor-rades vor das Auto geworfen; überfahren und verschied auf dem Wege ins Krankenhaus. — Zwei Buben; die am Bahnkörper eine entwendete Signalkapsel der Bahn zur Explosion brachten; wurden an einem Fuß und eine Hand schwer verletzt. Der eine; Wolfgang Krist; trug einen komplizierten Schenkelbruch; der andere; Karlheinz Müller; arge Verstümmelung seiner linken Hand davon. Beide können von Glück sagen; wenn sie ihre Glieder nicht verlieren. An der Bahnüberfahrt beim Lagerhaus wurde durch scheuende Pferde eine Bauersfrau zu Boden geworfen und überrannt. Obwohl erheblich verletzt; kann sie auf völlige Wiederherstellung rechnen. Nachdem es vor einigen Monaten in einem Gasthaus an der Münchenerstraße durch achtlos und unrichtig beiseite gestellte Äsche einen Brand gab; mußte die Feuerwehr abermals in der Münchenerstraße aus gleichem Anlaß einen in Brand geratenen Boden löschen und alle Gefahr beseitigen. Beidemale wurde Asche aus dem Ofen in einer Pappschachtel unachtsam beiseitegestellt; bis sich ein kleines Feuerchen entwickelte. Aber unsere Wehr ist auf dem Damm. Wirklich eine gute Nachricht bringen Euch die erfolgreich fortschreitenden Arbeiten am Stadtwehr. Bei besonders günstigen Witterungsverhältnissen konnte die Gefällstufe betoniert werden; nachdem es gelang; den Wasserspiegel durch zahlreiche kräftige Dampfpumpen so zu senken; daß in der Tiefe gearbeitet werden konnte. Jetzt ist es eine Freude; wenn man stets dort einen Fortschritt sieht. Guten Ertrag brachte die Weißkraut- und Kartoffelernte ein; was an der Fahl der täglich zur Verladung gekommenen Waggons ersichtlich war. Bei besserem Wetter hätte sie nach den ersten Beurteilungen eine Rekordernte werden können. Unser Landvolk hat heuer eine gewaltige Leistung vollbracht; es zeigt jetzt in freudiger Ablieferung; daß es sich der Verantwortung für das Bolksganze bewußt ist. Alle über den Eigenbedars hinaus dort lagernden Kartosfelmen-gen werden der menschlichen Ernährung zugefllhrt. Die Ab-lieferung der Butterfässer und Ientrifugentrommeln ist in-zwischen erledigt. Die Molkereigenossenschaft hat zur Befriedigung des Butterbedarfes 23 Verteilungsstellen in ihrem Milcheinzugsgebiet eingerichtet. — Die neue Saat ist gut in die Erde gekommen und entwickelt sich kräftig. So trifft der Bauer alle Vorbereitungen; um über die Schwierigkeiten hinweg uns die künftige Ernährung zu sichern. Jum Glück ist die ziemlich leicht aufgetretene Maul- und Klauenseuche rapid zurückgegangen. Nur vereinzelt sind noch Neuausbrüche zu verzeichnen. — Im nahen Schwaig hat eine moderne Tierkadaververwertungsanstalt Ihren Betrieb ausgenommen. Damit ist unserer unschönen „Schinder-hüttn" das Todesurteil gesprochen. Aus der Arbeit der Partei Reiche Aufklärung in Stadt und Land brachte die politische Dersammlungswelle. An zwei Abenden sprachen 35 Gau- und Stohtruppredner bei starkem Besuch und überall bester Aufnahme über die Notwendigkeit der gefestigten; mitarbeitenden und unerschütterlich stehenden Heimat-front; der kein Opfer für die Soldaten zu groß ist. — Auch die NS-Frauenschast setzte in einigen Orten mit einer intensiven politischen Betreuung der Frauen auf dem Lande ein und hatte damit einen außerordentlichen Erfolg. — In Erding hatte ihre Dorweihnachtsfeier im geschlossenen Kreis viel Freude gebracht. Nicht nur die Büchersammlung für die Front war ein großer stolzer Erfolg in unserer Stadt; auch die Schall platten- und Grammophonspende und so mancher anderer von Euch so sehr benötigten Kleinigkeiten; brachte viel Nützliches zusammen. In mehr als vierwöchiger eifriger Arbeit hat unsere HI eine ansehnliche Spielzeugschau gezimmert und im HJ-Heim ausgestellt. Mehr als 1000 kleiner und größerer Sachen konnte der NSD für die Sol-datenkinder übergeben werden. Unsere HI-Arbeit ist durch Ernennung des k. Bannführers Widmann für das Kreisgebiet und der Untergau-sührerin Ruth Eisgruber für BDM und Jungmädchen wieder in eine straffe Form und einheitlich-zielbewußte Führung gebracht worden; was sich schon verschiedentlich erfreu-lich ausgewirkt hat. Und die richtigen Buben und Mädl freuen sich darob; während andere wie neulich; die trotz Verbotes eine abendliche Filmvorführung besuchten; einen guten Tag — übern Sonntag — in Arrest kamen. Die erregten jungen Herren haben inzwischen schon einen Wink erhalten; welche Einstellung am Platze ist. Vom Sport ist zu berichten; daß unser Luftwaffen-Sportverein die Fußballmeisterschaft in seiner Klasse dank seiner Kraft und Stehfestigkeit; gepaart von spielerischem Können; sicher in der Tasche hat. Mit den stets auch in schwerstem Kampfe so tapferen Fliegern war auch das Glück mit im Bunde. Viel kann ich Euch wieder aus der Heimat berichten: Aus dem Felde der Ehre sind geblieben in treuer soldatischer Pflichterfüllung: Lorenz Keller; Obergefreiter bei den Gebirgsjägern; wenige Wochen nach dem Tode seines Vaters; im Osten am; 6. November; er stand im 22. Lebensjahre. Balthasar Widh Erbhofbauernsohn von Siglfing; im 27. Lebensjahre. Iohann Ulrich; einziger Nachkomme des Erbhofbauern Ulrich in Siglfing; Obergefreiter in einem Inf.-Regiment; am 3. November auf der Halbinsel Krim; er erreichte ein Alter von 22 Jahren. Hauptmann und Bataillons-Kommandeur Dr. Lothar Weinmiller bei den Gebirgsjägern; Direktor der Geflügel-zuchtanstalt Erding; ein Fachmann von Weltruf; 44Iahre alt. Er ist am 24. November gefallen bei den Kämpfen im Do-nezbecken und gab in allem ein Vorbild im wahrsten Sinne des Wortes. Unvergeßlich ist das Andenken an diese Helden. Die Heimat trauert um sie. In Dankbarkeit gedenken wir ihrer immer mit dem Vorsatz; alles für das Vaterland zu tun; was in unseren Kräften steht. Ihre Namen werden im goldenen Ehrenbuch unserer Stadt verzeichnet sein. An Toten hat unsere Stadt inzwischen zu beklagen: den Oekonomiebaumeister im Ferstlhof Dionys Ganser (48 Iahre alt); Frau Rosalk Mich! (85 Iahre); die Oberin des Hl. Geist-Bürgerheims Schwester Maria Baleriana Sauer (63 Jahre); Adelgunde Streibl (83 Jahre); die Privatiere Frau Katharina Raucheisen (84 Iahre und wenige Tage darauf ihre Tochter Maria Raucheisen (56 Iahre); die Angestelltensgattin Frau Anna Bachmair (41 Jahre); die Hilfsarbeitersgattin Helene Fragner (50 Jahre) und die 38 jährige Maria Angermeier; sowie die 25 jährige Hausgehilfin Amalie Weß. Hochzeit feierten Otto Schmidt mit Anna Wohlmann; Huber Luitpold mit Maria Geigenberger. Geburten: Fischer Brigitte; Siebertstraße 12; Brand Karin Friede! Martha; Siebertstraße 3; Geist Wolfgang; Göringstraße 6; Wiest Kaspar; Goebbelstrahe 2; Voigt Elfe; Dorfnerstraße 29; °'

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

331

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 23 Seite 5,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 18. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3112.

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